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Google TV vs. Android TV: Was ist der Unterschied?

Android 12: Alle Infos zum Google-Betriebssystem

Auf Android 11 folgte 2021 Android 12. Inzwischen ist das Betriebssystem knapp ein Jahr alt und auf zahlreichen Smartphones angekommen. Mit Android 13 steht sogar schon der Nachfolger bereit. Doch was bietet Android 12? Wir fassen die wichtigsten Details der Systemsoftware für Sie zusammen.

Was bietet Android 12?

Die größte Änderung bei Android 12 war das Design. Google verabschiedete sich von den alten Stilen und verpasste dem Betriebssystem unter anderem eine neue Systemfarbe. Die ist individuell anpassbar und ermöglicht ein persönliches Design für Nutzerinnen und Nutzer. Dabei lassen sich die Kontraststärke und der Look der Widgets einstellen. Eigene "Selections" schaltete Google zunächst exklusiv für die hauseigenen Pixel-Smartphones frei. Die Änderungen kommen einem kompletten Redesign der Oberfläche gleich. Die Umsetzung dieses Features ist für Google sehr wichtig: Zum 14. März 2022 verpflichtete das Unternehmen nach Angaben von Android Police alle Hersteller, die Android 12 nutzen, zur Integration dieser Option. Mit Xiaomi und Motorola setzen die ersten Unternehmen dies bereits um – Samsung verwendet eine ähnliche Option schon jetzt und ist deswegen möglicherweise nicht von der Anordnung betroffen. Es ist nicht das erste Mal, dass Google die Hersteller in die Pflicht nimmt: In den Einstellungen muss die Kachel "Sicherheit und Notfall" vorhanden sein.

Android 12 ermöglicht eine individuelle Systemfarbe.

Die Google-Apps passen sich an die Systemfarben an.

Die erweiterten Möglichkeiten haben auch Einfluss auf andere System-Apps. Unter anderem hat die Uhr neue Widgets erhalten, die sich an den Hintergrund und die gewählten Systemfarben angleichen. In der Anwendung selbst finden sich weitere Änderungen, die durch das neue System nötig wurden. Das verschafft den Apps einen Look, der sie in das Aussehen von Android 12 einbettet.

Im direkten Vergleich zeigt sich die Individualisierung von Android 12.

Das Unternehmen hatte ein intuitiveres Design versprochen. So verbergen sich etwa Google Pay und Google Home bei Android 12 im Drop-down-Menü und sind leichter erreichbar. Dort gibt es die Möglichkeit, den Zugriff auf die Kamera und das Mikro des Geräts zu deaktivieren. Greift eine App dennoch zu, ist eine erneute Erlaubnis nötig. Während der Verwendung leuchtet ein kleines grünes Symbol rechts oben auf dem Display.

Nutzt eine App die Kamera oder das Mikro, macht das System unter Android 12 darauf aufmerksam.

Android 12 braucht nach Angaben von Google 22 Prozent weniger Akkuleistung, was auf die vielen Verbesserungen im Hintergrund zurückzuführen ist. Welche das sind, lesen Sie im Absatz zur Entwickler-Beta. Das Thema Sicherheit stand beim Update ebenfalls weit oben auf der Agenda. Dafür bietet das Unternehmen mit Android 12 ein neues Privacy-Dashboard, das die wichtigsten App-Zugriffe auf die Daten von Kamera, Mikrofon und Standort binnen der vergangenen 24 Stunden in einem Tortendiagramm aufschlüsselt – zusammen mit einer Zeitleiste der jeweiligen Nutzung. Mit einem Tipper gelangen Sie von dort aus zu den Einstellungen für jede App.

Ein Tortendiagramm kommt für die Privatsphäre – wie schon beim digitalen Wohlbefinden.

In den ersten Beta-Versionen von Android 11 tauchte eine neue Geste auf: der Doppel-Tipp. Dieser verschwand nach kurzer Zeit aus dem System und schaffte es nicht in die finale Version. In den ersten Beta-Versionen von Android 12 gab es ein Revival der Funktion – sie ließ sich allerdings lediglich einrichten, aber nicht aktiv nutzen. Seit der zweiten öffentlichen Beta ist das anders: Das Feature ist nutzbar und lässt sich mit einer von sechs Funktionen belegen. Damit sind beispielsweise Screenshot-Erstellungen über den Doppeltipp möglich oder das Pausieren der Musikwiedergabe.

Seit der ersten Entwickler-Beta ist der Doppel-Tipp verfügbar – inzwischen funktioniert er auch.

Bisher gab es für die Steuerung der WLAN-Verbindung und der Nutzung der mobilen Daten jeweils einen eigenen Button. Unter Android 12 nutzt Google ein neues System: Die beiden Regler verschmelzen zu einem Knopf. Mit einem Tipp darauf ist erkennbar, welches Netzwerk aktuell verbunden ist. Zusätzlich ist bei Bedarf ein Wechsel auf das mobile Netzwerk oder ein anderes WLAN möglich.

In einem Notfall ist es wichtig, Feuerwehr und Rettungskräfte schnell und einfach zu benachrichtigen – dafür tat Google etwas mit Android 12. So gibt es eine Unfallerkennung, die automatisch auslöst. Neben den klassischen Notfallnummern wie 112 lassen sich andere Rufnummern hinterlegen. Drücken Sie den Power-Button fünfmal hintereinander, setzt das Smartphone automatisch einen Notruf ab.

Android 12 bringt einen Unfalldetektor in den SOS-Modus.

Die Privatsphäre-Lösung "Private Compute Core" ist Open Source – genau wie Android selbst. Nutzerinnen und Nutzer dürfen die Software und ihren Quellcode also für jeden Zweck verwenden, studieren, ändern und verteilen. Mit Android 12 kam eine Fernbedienung für die TV-Systeme von Google Chromecast und Sony, die fest im Smartphone integriert ist. Google versprach außerdem, mit Partnern zusammenzuarbeiten, um das Entriegeln von Autos über NFC (Near Field Communication, Nahfeldkommunikation) und UWB (Ultra-Wideband, Ultrabreitband) zu ermöglichen. Seit 2021 ist das mit ausgewählten Pixel- und Samsung-Galaxy-Telefonen möglich, BMW baut die Funktion als erste Marke in neue Modelle ein.

Übrigens: Nach Angaben von Google haben mehr als 225.000 Nutzerinnen und Nutzer an der Beta-Phase teilgenommen und fast 50.000 Bugs gefunden. Die lange Testphase vor der Veröffentlichung hat sich also gelohnt.

Zuerst erhielten Entwickler von Apps Zugang zu Android 12, denn sie sollten ihre Anwendungen bereits vor dem Start des neuen Betriebssystems an die Änderungen anpassen. Deswegen legte Google den Fokus zunächst stark auf Veränderungen in diesem Bereich.

Bei der Einbindung von Medien änderte sich etwas: Viele Apps nutzen immer noch die inzwischen veraltete Medienkodierung AVC. Google bietet mit Android 12 eine kompatible Kodierung, die dafür sorgt, dass sich auch Videos im HEVC-Format von Apps nutzen lassen, die bisher auf der Basis des AVC-Formats liefen. Bilder bekommen durch den AVIF-Standard eine einfachere Komprimierung. Für das Einfügen von Abbildungen und Videos schaffte Google eine zentrale Schnittstelle im Quellcode.

Um App-Abstürzen und einem überlaufenden Arbeitsspeicher vorzubeugen, verbietet Android 12 das Starten von Vordergrundprozessen aus dem Hintergrund. In Zukunft gibt es die Möglichkeit, haptisches Feedback mit Audio zu koppeln – nützlich beispielsweise bei Rennspielen, wenn unebenes Terrain zu simulieren ist. Statt bisher acht Kanälen verwendet Android 12 bis zu 24 für räumliche Audio-Informationen. Und die Gestensteuerung bekommt ein Update für noch bessere Reaktionen spendiert.

Entwickler erhalten die Möglichkeit, die Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm so zu konfigurieren, dass sie nur mit einer Authentifizierung durch den Nutzer lesbar sind. Für die gleichzeitige Verwendung von Smartwatches und Fitnesstrackern mit der passenden App auf dem Smartphone ist eine Option integriert, die die entsprechende Anwendung automatisch aufweckt.

Die Entwickler sollen nun leichter erkennen, ob ein Smartphone abgerundete Ecken hat, um gegebenenfalls die Anzeige der Anwendung anzupassen.

Google verkündete die Einführung einer neuen Startanimation für alle Apps, die standardmäßig aktiviert sind. Dabei kommt ein Splash Screen (grafischer Platzhalter) zum Einsatz, der die Überblendung nach dem Klicken auf das App-Symbol bis zum Öffnen der Anwendung angenehmer machen soll. Die Funktionen der Kamera sollen dank neuer Plattformen besser nutzbar sein. Nach eigenen Angaben verbessert Google mit Android 12 ferner das Übertragen der Daten von einem alten zu einem neuen Telefon.

Android 12L: Die Version für Tablets

Im Frühjahr 2022 gab es vor allem für die Nutzerschaft von Falt-Handys und Android-Tablets eine wichtige Neuerung: Google veröffentlichte eine Version von Android, die auf diese Geräte ausgerichtet ist. Mit Android 12L bietet der US-Konzern erstmals eine mögliche Konkurrenz zu Apples iPadOS. Android läuft zwar schon auf den Tablets, aber das Betriebssystem ist nicht angepasst. Im Unterschied zu Apple gibt Google Android 12L nicht nur für die Falt-Handys, Tablets und Chromebooks heraus, sondern bringt die Version gleichzeitig auf die Smartphones. Dort bleiben die integrierten Zusatzfunktionen ohne Verwendung.

Google bringt Android 12L nicht nur auf Falt-Handys, Tablets und Chromebooks, sondern auch auf Smartphones.

Unter anderem teilt Android 12L das Benachrichtigungsmenü in zwei Spalten auf und bietet einen besseren Splitscreen-Modus. Im Tablet-Modus gibt es eine zusätzliche Taskbar unten, mit der sich eine Anwendung bequem auf das Display ziehen und im gewünschten Bereich öffnen lässt; große Änderungen von den Entwicklern der Apps sind nicht nötig.

Wann erschien Android 12?

Mit der ersten Beta für Entwickler hatte Google den Fahrplan bis zum finalen Release veröffentlicht. Mit dem Start der ersten offiziellen Vorabversion am 18. Mai 2021 lag das Unternehmen voll im Zeitplan. Die öffentliche Beta erhielt – genau wie die Entwicklerversion – monatliche Updates. Im August 2021 erreichte die Version planmäßig die Plattformstabilität. Im September 2021 verkündete Google schließlich, dass Android 12 fertig sei und in den kommenden Wochen auf den hauseigenen Geräten erscheinen würde – seit dem 4. Oktober 2021 läuft die Verteilung. Andere Hersteller zogen bis Ende 2021 traditionell mit ihren eigenen Versionen nach. Einen ersten Blick auf die frischen Varianten von Samsung und Oppo gab es bereits vorab.

Auf welche Geräte kommt Android 12?

Schon vor der Veröffentlichung von Android 12 war abzusehen, welche Modelle die Aktualisierung auf das neue Betriebssystem erhalten. Hintergrund ist die Update-Politik großer Hersteller wie Samsung. Wie im Fall von Android 11 kam der Nachfolger zuerst auf die Google-Pixel-Smartphones. Andere Hersteller wie Samsung zogen nach, da die Android-Version noch auf das entsprechende Benutzerumfeld anzupassen war. Das bedeutet, dass die Hersteller eigene Funktionen integrieren und Design-Anpassungen vornehmen. Welche Modelle das Android-12-Update erhalten haben, erfahren Sie in der Android-12-Geräteübersicht . Samsung hat seine Modelle für One Ui 4.0 bereits verkündet – Xiaomi hat ebenso eine Liste für die eigene Android-12-Version veröffentlicht. Bei Oppo gibt es im Zuge der Vorstellung von ColorOS 12 ebenfalls Informationen zu den unterstützten Geräten.

Wie lautet der Beiname von Android 12?

Eine lieb gewonnene Tradition beendete Google mit Android 10. Seither bekommen neue Android-Versionen keine Süßigkeit mehr als Beinamen – lediglich im Quellcode lassen sich immer noch Hinweise finden. So hieß Android 11 wohl intern Red Velvet Cake, ein vor allem in den USA bekannter, rot gefärbter Kuchen. Auch für Android 12 wollten sich die Entwickler der Namensgebung nicht komplett entziehen, wie XDA Developers berichtete. Demnach tauchten wie schon bei Android 11 entsprechende Hinweise im Quellcode auf, die auf eine Süßigkeit beziehungsweise ein Dessert hindeuten. Android 12 soll den Recherchen zufolge "Snow Cone" als internen Beinamen erhalten haben: eine Art Halbgefrorenes aus Eisspänen, die mit Zuckersirup übergossen sind. Ob es wie bei Android 11 wieder ein verstecktes Rezept für das Dessert gibt, steht aktuell nicht fest. Auf einem Android-Smartphone lässt sich über diesen Link eine 3D-Animation öffnen, dort ist unten in einer Ecke die Backanleitung für einen Red Velvet Cake verborgen. Für alle, die nicht suchen möchten, hat 9to5Google das Rezept aufgeschrieben.

Android-12-Easter-Egg: Wer hat an der Uhr gedreht?

Das Easter Egg unter Android 12 passt sich ebenfalls an die Systemfarbe an.

In allen Android-Versionen verstecken die Entwickler jeweils ein kleines Easter Egg. Da macht Android 12 keine Ausnahme. So rufen Sie das Easter Egg auf: Öffnen Sie die Einstellungen und gehen Sie in die Kategorie "Über das Telefon". Dort tippen Sie auf die Android-Version und im nächsten Fenster mehrfach erneut auf "Android Version". Danach öffnet sich unter Android 12 ein neues Fenster und eine Uhr taucht auf. Dort müssen Sie die beiden Zeiger auf 12 Uhr stellen, damit eine kleine Animation startet. Google hält das Easter Egg im Vergleich mit früheren Versionen auf den ersten Blick schlicht. Ein Spiel gibt es nicht zu entdecken – nach der Animation ist Schluss.

Mit dem Easter Egg von Android 12 kommt ein neues Widget.

Gehen Sie wieder auf den Startbildschirm zurück und öffnen die Widget-Auswahl, findet Sie dort ein weiteres Widget. Es handelt sich um kleine Farbkacheln, die Sie an den Hintergrund anpassen. Mit einem Klick auf eine der Farbpaletten öffnet sich eine größere Übersicht. Tippen sie danach dort auf eine der Kacheln, lässt sich der ausgewählte Farbton mit Kontakten teilen.

Unterschied zwischen Android 2. 3 und Android 2. 3. 3

1. Verbesserte und erweiterte Unterstützung für NFC - damit können Anwendungen mit mehr Arten von Tags interagieren und auf neue Arten zugreifen. Die neuen APIs haben ein breiteres Spektrum an Tag-Technologien eingeführt und ermöglichen eine begrenzte Peer-to-Peer-Kommunikation.

Außerdem hat es eine Funktion für Entwickler, Android Market zu bitten, ihre Anwendungen nicht an Benutzer zu zeigen, wenn das Gerät NFC nicht unterstützt. Wenn in Android 2. 3 eine Anwendung von einem Benutzer aufgerufen wird und das Gerät NFC nicht unterstützt, wird ein Nullobjekt zurückgegeben.

2. Unterstützung für nicht sichere Bluetooth-Verbindungen von Bluetooth - damit können Anwendungen auch mit Geräten kommunizieren, die keine Benutzeroberfläche zur Authentifizierung haben.

3. Neuer Bitmap-Regions-Decoder für Anwendungen hinzugefügt, um einen Teil eines Bilds und Features zu klammern.

4. Einheitliche Schnittstelle für Medien - zum Abrufen von Rahmen und Metadaten aus der Eingabemediendatei.

5. Neue Felder für die Angabe von AMR-WB- und ACC-Formaten.

6. Neue Konstanten für Spracherkennungs-API hinzugefügt - Dies unterstützt Entwickler, um in ihrer Anwendung eine andere Ansicht für die Sprachsuchergebnisse anzuzeigen.

Google TV vs. Android TV: Was ist der Unterschied?

Wenn du dich für einen neuen Fernseher entscheidest, spielt neben der Hardware auch das verwendete Betriebssystem eine entscheidende Rolle. Einige große TV-Marken setzen dabei seit einiger Zeit auf Google – allerdings nicht einheitlich. Denn neben dem seit Jahren bewährten Android TV gibt es seit 2020 mit Google TV eine weitere Smart-TV-Oberfläche.

Beide Lösungen basieren auf dem gleichen technischen Unterbau, unterscheiden sich aber in der Praxis teils drastisch voneinander. Das spielt bei deinem nächsten TV-Kauf eine wichtige Rolle: Während etwa Philips oder Panasonic Fernseher mit Android TV ausliefern, vertreiben mit TCL und Sony zwei Branchenschwergewichte fast ausschließlich Geräte mit Google TV.

Wir zeigen, wie sich die unterschiedlichen Ansätze in der Praxis auswirken und ob Google TV oder Android TV für dich die bessere Lösung ist.

Google TV vs. Android TV: Die wichtigsten Infos

Android TV ist das Betriebssystem, dass auf vielen aktuellen Fernsehern zum Einsatz kommt. Google TV ist hingegen eine neue Bedienoberfläche, die gewissermaßen über das Android-Grundsystem gestülpt ist. Der weltweite Marktanteil der beiden Google-Lösungen liegt zusammen bei rund 16 Prozent des Fernseher-Marktes.

Google TV und Android TV basieren auf dem Smartphone-System Android und haben viele technische Gemeinsamkeiten. So kannst du Fernseher-kompatible Apps über den Google Play Store installieren, Streaming-Inhalte über die Google-Cast-Funktion vom Smartphone auf den Fernseher schicken oder über den Google Assistant sprachgesteuert nach Inhalten oder Antworten auf Wissensfragen suchen.

Der wesentliche Unterschied zwischen Google TV und Android TV liegt in der Art und Weise, wie die Oberflächen neue TV- und Streaminginhalte präsentieren. Google TV versucht, dir systemweit maßgeschneiderte Contentempfehlungen zu liefern und dabei viele Aspekte zu berücksichtigen. Android TV legt den Fokus hingegen eher auf die App-basierten Vorschläge.

Ein System, zwei Oberflächen

Mit der Veröffentlichung des Google Chromecast mit Google TV sorgte das Unternehmen 2020 für einen kleinen Paukenschlag: Nicht nur erhielt der Streaming-Stick erstmalig eine eigene Bedienoberfläche samt Fernbedienung, es handelte sich dabei auch nicht um den von anderen Streaming-Boxen oder eben Fernsehern bekannten Android-TV-Look.

Viele zeitgenössische Berichte gingen davon aus, dass Google damit den Nachfolger von Android TV zeigt. Ganz so einfach ist es aber nicht. Statt eines eigenen Betriebssystems, kannst du dir Google TV eher wie einen alternativen Launcher für Android TV vorstellen.

Welches System läuft auf deinem Fernseher? Willst du herausfinden, welche Android-TV-Version bei dir läuft, kannst du das ganz einfach erledigen. Öffne dazu die Einstellungen auf deinen Fernseher. Hier navigierst du zum Unterpunkt „System – Info“. In diesem Menü zeigen Android TV und Google TV die zugrundeliegende Android-TV-Version an.

Das Konzept kennst du vielleicht schon von deinem Smartphone: Hersteller wie Samsung, Xiaomi oder auch Google selbst verwenden allesamt Android als Betriebssystem. Dennoch sehen die Oberflächen teils völlig unterschiedlich aus. Diesen Ansatz hat Google mit Google TV und Android TV auf den Fernseher übertragen.

Wechselst du also von einem Gerät mit Android TV zu einem mit Google TV oder bekommt dein Fernseher ein entsprechendes Update, muss du dich ein wenig umgewöhnen. So dramatisch wie bei den unterschiedlichen Smartphone-Herstellern sind die Unterschiede allerdings nicht.

Google erlaubt für beide Oberflächen keine großen Einschnitte in Aspekte wie die Bedienoberfläche. Ergo sieht ein Android TV bei Philips im Großen und Ganzen genauso aus wie bei Panasonic während Sony und TCL ebenfalls die gleiche Google-TV-Oberfläche präsentieren. Lediglich TV-interne Funktionen wie Bildeinstellungen oder die Sendersuche unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller.

Google TV und Android TV: Die größten Unterschiede

Der größte und auch augenscheinlichste Unterschied zwischen Google TV und Android TV ist die Art und Weise, wie die Oberflächen neue und begonnene Streaming-Inhalte präsentieren.

Android TV setzt auf der Startseite und den Untermenüs auf so genannte Kanäle. Diese präsentieren neue Filme und Serien, werden dabei allerdings von den jeweiligen Diensten gespeist – also beispielsweise Disney+ oder Netflix.

Google TV empfiehlt dir hingegen neue Inhalte auf Basis komplexer Algorithmen, die gleich mehrere Quellen anzapfen. So analysiert das Empfehlungssystem nicht nur die von dir auf Netflix und Co. gesehenen Inhalte, sondern auch deine Bewertungen und sogar Mediensuchen, die du über dein Google-Konto durchgeführt hast. Du hast dabei die Möglichkeit, die Empfehlungen zu verfeinern, indem du zum Beispiel bereits Gesehenes bewertest oder Empfehlungen ablehnst.

Doch neben den deutlich persönlicheren Empfehlungen gibt es noch weitere Unterschiede. Beispielsweise erlaubt es nur Google TV, ein eigenes Profil für deine Kinder einzurichten. Darüber werden dann nur Inhalte angezeigt, die für die Altersklasse angemessen sind.

Generell ist die Profilerstellung bei Google TV komfortabler, da hier auch die Einrichtung zusätzlicher Profile ohne separates Google-Konto möglich ist. Wenn sich mehrere Menschen den Fernseher teilen, kann das ein echter Vorteil sein.

Auch die Google-TV-App für Android und iOS schöpft ihr ganzes Potenzial nur auf der neuen Oberfläche aus – vor allem, weil du darüber durch Bewertungen die vorgeschlagenen Inhalte verfeinern kannst.

Auf der Kehrseite neigt Google TV aber auch stärker zu Werbeeinblendungen, die im klassischen Android TV kaum vorkommen. So zeigen die Empfehlungen auch Inhalte von Streaming-Diensten, die du gar nicht abonniert hast. Auch ist die ausführlichere Analyse deiner Sehgewohnheiten etwas, was dir bei Google TV zusagen sollte – verhindern kannst du sie nämlich de facto nicht.

Was haben Google TV und Android TV gemeinsam?

Wie schon erwähnt ist der technische Unterbau der beiden Oberflächen identisch. Das merkst du am stärksten bei der App-Auswahl. Auf beiden Oberflächen installierst du Apps über den Google Play Store. Die App-Auswahl ist dabei identisch und recht komplex, wenn man vom Fehlen dedizierter Sky-Apps ausgeht.

Auch kannst du beide Systeme nur in Verbindung mit einem Google-Konto voll ausreizen, dass unter anderem für die Play-Store-Nutzung nötig ist. Das gilt auch für den ebenfalls auf beiden TV-Systemen prominent verfügbaren Sprachassistenten Google Assistant.

Bedeutet Google TV auch ein aktuelles System? In älteren Meldungen zum Thema finden sich auch Aussagen wie „Google TV ist Android TV 10“. Das stimmt so allerdings nicht. Es gibt durchaus einige Fernseher auf dem Markt, auf dem Android TV in Version 11 oder neuer läuft, die Google-TV-Oberfläche aber fehlt. Selbst Googles Streaming-Stick Chromecast basiert Stand dieses Artikels noch auf dem gut zwei Jahre alten Android TV 10. In der Praxis musst du dir über die Android-Version aber keine größeren Gedanken machen, da alle Apps auch so verfügbar sind.

Dieser ermöglicht dir unter anderem die gezielte Suche nach Inhalten, hilft aber auch bei Wissensfragen oder der Steuerung von Smart-Home-Geräten über den Fernseher – vorausgesetzt, du hast die entsprechenden Verknüpfungen mit deinem Google-Konto vorgenommen.

Ebenfalls Standard auf beiden Oberflächen ist die Google-Cast-Funktion. Sie erlaubt es den Benutzer*innen, Inhalte aus Google-Cast-kompatiblen Smartphone-Apps auf den Fernseher zu streamen. Dazu bedarf es übrigens auf beiden Plattformen keiner Google-Anmeldung, der Fernseher muss lediglich mit dem gleichen Netzwerk verbunden sein.

Auch auf die personalisierten Empfehlungen musst du bei Android TV nicht gänzlich verzichten. Google hat neueren Versionen des Systems, die so genannte Discover-Seite mitgegeben. Hier bekommst du auch auf Android TV Zugriff auf die Empfehlungen sowie die Detailansichten von Filmen und Serien. Ganz so tief in die Nutzungserfahrung integriert ist die Discover-Seite allerdings nicht.

Google TV und Android TV: Welcher Hersteller nutzt was?

Auch gut zwei Jahre nach der Premiere von Google TV erscheinen immer noch viele Fernseher mit der klassischen Android-TV-Benutzeroberfläche. Das gilt übrigens nicht nur für günstige Einsteigermodelle, wie unsere TV-Tests zeigen.

Bis Sommer 2022 sind mit Sony und TCL nur zwei Hersteller dazu übergegangen, ihre Geräte ab Werk mit Google TV auszuliefern. Andere Android-TV-Produzenten, etwa Philips oder der Xiaomi Mi TV P1 setzen noch auf die klassische Android-TV-Umgebung. Das könnte sich aber in den kommenden Jahren ändern. Die Philips-Konzernmutter TP Vision gab beispielsweise bekannt, ab 2023 auf Google TV umsteigen zu wollen.

Noch offen ist, ob und wenn ja welche aktuellen Android-TV-Fernseher über kurz oder lang das Update auf die Google-TV-Oberfläche erhalten. Technisch ist das problemlos möglich. Ein Beispiel dafür liefert Nvidia mit seiner Streaming-Box Shield TV.

Sehr viel konsequenter zeigt sich Sony: Die Japaner haben sich seit 2021 praktisch vollständig der neuen Oberfläche verschrieben. Sowohl bei den vergleichsweise günstigen Allroundern wie dem Sony A80K als auch bei High-End-TVs wie dem Sony A95K ist Google TV mit all seinen Eigenschaften der Standard.

Während andere Hersteller – etwa Panasonic – auch noch andere Systeme im Portfolio haben, gilt: Willst du einen Sony-Fernseher kaufen, solltest du auch Google TV mögen.

Google TV oder Android TV: Was ist besser?

Die alles entscheidende Frage, ob Google TV oder Android TV die bessere Lösung für dich sind, ist nicht leicht zu beantworten. Grundsätzlich solltest du für beide Systeme eine gewisse Google-Affinität mitbringen. Ohne verzichtest du auf viele Funktionen, allen voran die App-Installation über den Play Store.

Google TV wirkt subjektiv moderner als sein indirekter Vorgänger. Android TV präsentiert sich im Gegenzug mit seinem Fokus auf App-Inhalte anstelle eines Mix aus allen Kanälen aufgeräumter. Ob du den stark personalisierten Strom an Inhaltsempfehlungen von Google TV bevorzugst, ist letztlich Ermessenssache.

Letztlich spielen natürlich die Hersteller eine entscheidende Rolle – und hier hast du leider wenig Wahlmöglichkeiten. Möchtest du einen Sony A95K mit seinen herausragenden Bildeigenschaften verwenden, kommst du um Google TV nicht herum. Gleiches gilt für Fans des Philips-Ambilight-Systems, die derzeit bei den meisten Modellen auf Android TV angewiesen sind.

Auf lange Sicht wird Google TV der Standard für Android-basierte Fernseher werden. Schon jetzt hast du bei Sony und TCL praktisch keine andere Wahl mehr, über kurz oder lang werden die anderen Android-fokussierten Hersteller nachziehen.

Fazit: Android TV vs Google TV

Google hat mit der Entscheidung, Google TV als Aufsatz für Android TV zu konzipieren, nicht nur bei den Käufer*innen für einige Verwirrung gesorgt. Dass sich bislang nur zwei Hersteller – wenn auch recht wichtige – gänzlich auf die neue Oberfläche konzentrieren, ist dabei sicherlich nicht förderlich.

In der Praxis sind die Unterschiede zwischen Android TV und Google TV aber für viele TV-Nutzter*innen weniger dramatisch, als es die Oberfläche vermuten lässt. Startest du beispielsweise ohnehin direkt den Streamingdienst deiner Wahl, dürfte es egal sein, wie die Startseite deines Smart-TVs aussieht.

Auch Funktionen wie die Sprachsteuerung, Google Cast und natürlich der Google Play Store mit seinen Apps sind bei beiden Varianten deckungsgleich. Letztlich sollte also eher die technischen Eigenschaften deine TV-Kaufentscheidung beeinflussen – und natürlich, wie du ganz allgemein zu Google und seinen Diensten stehst.

Was sagt dir mehr zu: Android TV oder Google TV? Oder kannst du mit beiden Varianten gar nichts anfangen? Verrate es uns gerne in den Kommentaren unter dem Artikel.

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